Undankbarkeit wird gerne als Waffe gegen Menschen ausgesprochen, die aus dem Raster fallen. Trotz dieser Tatsache hat dieser Ausspruch eine schwer zu wiederlegende Legitimität gegenüber Menschen, die offensichtlich privilegiert und somit relativ frei von materiellen Zwängen sind, denen sich die meisten beugen müssen. Ich, Thomas Terbrack, bin einer dieser Menschen.

Undankbar Frei ist für mich als Künstler Ausdruck eines Spannungsfeldes. Bürgerliche Geborgenheit, ihre Grenzen und dahinterliegenden Abgründe. Persönliche emotionale Betroffenheit im Angesicht gesamtgesellschaftlicher Problematiken. Die Menschlichkeit und das System. Ideal und Realität.

Ich bin vor 8 Jahren eher zufällig zum Dichten gelangt. Ich wollte ein Tagebuch schreiben, aber mir fiel nichts ein, das sich lohnte festzuhalten . Alles wirkte so unglaublich unwichtig und so wollte ich etwas wichtiges aufschreiben. Mir fehlte jedoch immer die Geduld, alles, was in mir vorgeht in Ruhe auszubreiten. Ich stolperte also ins Dichten hinein, in dem Versuch, die rasenden Gedanken und Gefühle so kompakt wie möglich zu formulieren und in Zusammenhang zu bringen; Ein Verständnis zu erschaffen von mir selbst.

Vorbilder hatte ich leider lange nicht. Ich hatte zwar vereinzelt Schiller, Bukowski oder Ginsberg gelesen, aber kam erst mit Kae Tempest, einer britischen Rapperin, Dichterin und Autorin in den Genuss eines Vorbildes. Ihre Show „Verbundensein“ am Theater Bremen, hat mich inspiriert, mehr mit meiner Poesie zu experimentieren.

Die musikalische Lesung, die ihre Erstaufführung in der Villa Sponte haben wird, ist aus dieser Inspiration geboren und verbindet dichte musikalische Athmosphäre mit Poesie zu einem Gesamtkunstwerk, das den Einen oder Anderen zum Nachdenken und -fühlen anregen könnte.

Solidaritätsbeitrag . Zahl was Du kannst . Empfehlung: 10 - 25 Euro.