Unerhört IV– Lesung
Ich bin, was ich fühle: Schreiben und Körperlichkeit
mit Martina Burandt und Franca Luisa Burandt
13.12.2023 | 19.00 Uhr
Die US-amerikanische Gegenwartsautorin Siri Hustvedt nimmt in „Die zitternde Frau" sich selbst zum Gegenstand ihres autobiografischen „Entwicklungsromans“, indem sie ihren körperlichen Zustand nach einer Nervenerkrankung beschreibt und inwieweit sich ihr Leben, ihre Arbeit und ihre Sicht auf die Welt dadurch verändert. Darüber hinaus ist ihr Werk eine wunderbare Beschreibung körperlichen Empfindens. In ihrem Werk „Die gleißende Welt" setzt sie sich, zusammen mit ihrer Heldin Harriet Burden, auf aufregende und kluge Weise mit Frauen in Kunst und Gesellschaft auseinander. Die Bremer Autorin Martina Burandt wagt eine Vorstellung von Hustvedt, sowie einen literarischen Dialog in Bezug auf die getroffene Werkauswahl.
Anaïs Nin (1903-1977) ist vor allem durch ihre „Tagebücher“ bekannt, in welchen sie autobiografische Begebenheiten mit Fiktionen verwebt und so eine mehrbändige Erzählung um ihren Werdegang als Schriftstellerin erschafft. Ein weiteres verbreitetes Werk ist die Auftragsarbeit „Das Delta der Venus“, ein erotischer Erzählband, in welchem Nin explizit sexuelle, teilweise verstörende Handlungen beschreibt. Nin schrieb zahlreiche Romane und Erzählbände, u.a. „Leitern ins Feuer“ und „Ein Spion im Haus der Liebe“, in welchen sie sich den Innenwelten und dem Beziehungsleben verschiedener Frauen widmet. In ihren Werken mischen sich Biografie, Fiktion und auch die Persönlichkeiten verschiedener Romanfiguren.
Die Bremer Schauspielerin, Tänzerin und Autorin Franca Luisa Burandt tritt — zusammen mit Martina Burandt — mit Anaïs Nin und Siri Hustvedt in Form von Wort, Tanz und Körperbildern in Dialog.
MARTINA BURANDT, aufgewachsen am linken Niederrhein, zog nach Abschluss ihres Studiums in Göttingen 1989 für ein Redaktionsvolontariat nach Bremen. Heute arbeitet sie als freie Autorin, als Künstlerin und Yogalehrerin. Ihre Kulturkritiken erscheinen derzeit v.a. in „Die Deutsche Bühne“ und bei „Tanznetz.de“. Ihre Lyrik und Prosa hat sie in zahlreichen Anthologien und auf Lesungen veröffentlicht. Im Jahr 2018 erschien ihr Lyrikband „Ihre seidenen Flügel an Wäscheleinen“ beim Omnino-Verlag, Berlin; 2022 der Erzählband „Zuhause bin ich selbst - Ein Mutter-Tochter-Buch auf Reisen“ (Franca und Martina Burandt) . Seit 2012 ist sie Mitglied im Verband Deutscher Schriftsteller*innen, im Bremer Literaturkontor und leitet die VS-Regionalgruppe Bremen; darüber hinaus im Bremer Frauenausschuss, sowie im Rundfunkrat von Radio Bremen.
Weiteres siehe auch unter: www.martinaburandt.de
FRANCA LUISA BURANDT, aufgewachsen in Bremen, arbeitet transdisziplinär als Physical Actress, Tänzerin, Co-Choreografin, Dramaturgin und Autorin. Regelmäßig kooperiert sie mit Kattalin Mitxelena Newiger (u.a. am K3 – Zentrum für Choreografie und Tanz) und dem inklusiven Klabauter Theater Hamburg. Sie ist, zusammen mit ihrer Schwester Carolina Burandt, Gründerin des Performance-Duos BÜRO BURANDT, welches 2021 das Begehbare Hörspiel [slʌgɪzm] Salon der Langsamzeit kreierte. 2022 erschien in Co-Autorinnenschaft mit Martina Burandt „Zuhause bin ich selbst – Ein Mutter-Tochter-Lesebuch auf Reisen“ beim Omnino Verlag, Berlin. Franca studierte MA Performance Studies (Uni Hamburg) und BA Physical Theater (Accademia Teatro Dimitri).
Momentan befindet sie sich berufsbegleitend in einer 4-jährigen Feldenkrais-Ausbildung und lebt in Hamburg und Bern. Einblicke in ihre Arbeit unter www.francaburandt.com
Veranstaltung - auf den Hut. Zahl, was Du kannst. Empfohlener gestaffelter Beitrag: 5,- | 10,- | 15,- Euro oder mehr
"UNERHÖRT – SCHRIFTSTELLERINNEN IM FOKUS"
ist eine Lesereihe der Bremer Regionalgruppe vom Verband deutscher Schriftsteller*innen (VS) Niedersachsen/Bremen
Termine: Unerhört I: 13.9.2023 /Unerhört II: 11.10.2023/ Unerhört III: 8.11.2023 /Unerhört IV: 13.11.2023/ Beginn immer um 19:00 Uhr
Diese Lesereihe soll die Unerhörtheiten im Leben von Frauen – sei es im Privaten, wie im Beruf und in der Kunst, sowie in ihren zahlreichen Rollen als Sorgearbeiterinnen beleuchten. Dabei dreht es sich nicht allein um Teilnahmechancen und –bedingungen oder Zahlenverhältnisse innerhalb der Geschlechterverteilungen im gesellschaftlichen Leben, sondern vor allem auch um Wertschätzung.
Die genannten Bremer Autorinnen nehmen sich einer „unerhörten“ Autorin an und stellen diese in einem Kurzreferat und anhand von Textproben vor. Es folgt ein eigner Antworttext, sowie ein Gesprächsformat.